Review der beastmaker Trainingsboards
Bei den Griffbrettern der Firma beastmaker handelt es sich zweifelsohne um die im Moment meistverkauften und angesagtesten Trainingsboards. Das hat natürlich handfeste Gründe und nach zwei Jahren intensivem Klettertraining an beiden Boards (beastmaker 1000 & beastmaker 2000) ist es an der Zeit unseren Eindruck zu schildern.
Material
Die Boards werden hauptsächlich aus Ahorn und ähnlichem Hartholz gefertigt. Zumindest haben wir auch schon welche aus Esche gesehen. Egal ,ob aus Ahorn, Esche oder Buche – Holz ist unserer Meinung nach DER Werkstoff schlechthin für Trainingsboards: Es ist griffig, sieht toll aus und ist aber vor allem extrem hautschonend!
Zum Thema Holz und Klettertraining hat sich auch schon treffend Tim Bartzik (Dipl. Sportwissenschaftler) auf holzklettergriffe.de geäußert:
Hohe Reibung ist bei Trainingsgriffen weder nötig noch sinnvoll: Oft ist die Haut schneller durch, als der Muskel ausgereizt. Ich muss mein Training an Plastikgriffen oftmals beenden, bevor ich richtig angefangen habe. Holzgriffe bieten hautschonendere und effektivereTrainingsreize: Durch die geringere Reibung bin ich im Training genötigt meine Bewegungen präziser auszuführen. Ausserdem ist das Training intensiver, da die Griffe aktiver gehalten werden müssen.
Durch Schleifpapier kann die Oberfläche auch noch nachträglich einfacher oder schwieriger gestaltet werden.
Griffauswahl
Alle Griffe zeichenen sich durch eine perfekt abgerundete Kante aus, so dass man sich beim Training ausschließlich auf den Kraftzuwachs konzentrieren kann ohne seine Haut zu strapazieren ! Beide Hangboards haben eine große Auswahl an 2, 3 und 4 Finger-Löchern und Slopern. Beim Basisboard „beastmaker 1000“ gibt es noch Aufwärm-Henkel, während beim Profiboard „beastmaker 2000“ einen extrem schweren 45° Sloper und zwei verschiedene Monos dazu. Zangengriffe fehlen leider bei beiden Boards (So iLL Iron Palm und das Core Climbing Fingerboard haben z.B. welche!). Durch Kugeln zum Klettertraining (target10a Spheres) kann aber durchaus ein kostengünstiger Zusatz geschaffen werden!
beastmaker 1000 series
Das beastmaker 1000 hat zwei sehr ergonomische und schöne Henkel zum Aufwärmen, um Klimmzüge machen oder die ersten einarmigen Deadhangs zu üben. Dazu gibt es noch einen leichten und einen moderaten Sloper. Der Rest des Boards besteht aus 2 bis 4 Finger Löchern wobei die diese im Schnitt deutlich tiefer sind als beim beastmaker 2000. Aber auch gerade bei den tiefen 2 und 3 Fingerlöchern bietet es sich an seine ersten Deadhang-Übungen zu machen. Ansonsten ist zu sagen, dass es sich um eine sehr stimmige und ausgewogene Griffauswahl handelt. Allerdings gibt es keine schwierigeren Griffe. Der extreme Kletterer würde also allein mit diesem Board nicht ganz auf seine Kosten kommen. Auch nicht mit einarmigen Deadhangs oder Klimmzügen.
beastmaker 2000 series
Beim beastmaker 2000 sind die 2, 3 und 4 Finger-Löcher druchweg alle etwas flacher und damit deutlich schwieriger zu halten. Selbst mit beiden Armen hat der ambitionierte Kletterer da schon durchaus seine Herausforderung! Dann gibt es noch ein griffiges und ein tiefes aber sehr abschüssiges Ein-Finger-Loch. Hinzu kommen noch ein 45° Sloper und ein flaches, abschüssiges 2-Finger-Loch die beide für uns noch unhaltbar sind! Hier hätte es vielleicht auch ein bisschen moderater sein können: z.B. 42,5° – das wären dann 7,5° mehr als der moderate Sloper und für viele Kletterer auch extrem anspruchsvoll aber noch machbar. So hat das beastmaker 2000 zumindest zwei Griffformen, die die meisten, die sich das Board anschaffen wohl niemals halten werden. Das es doch geht beweist folgendes Video:
Optik
Rein von der Schönheit her gesehen gefällt uns das beastmaker 1000 einfach perfekt! Durch die Halbkreise links und rechts und den darin eingepassten Henkeln ist es einfach eine Stilikone! Auch die stimmige Dimension trägt zu diesem Eindruck bei. Das beastmaker 2000 schaut dagegen etwas eckiger und globiger aus. Hauptgrund sind die Sloper in der obersten Griffreihe. In diesem Punkt könnte sich beastmaker noch etwas von den Matrix Fingerboards der Firma Crusher Holds abschauen. Aber machen wir uns nichts vor: Die Optik bei Trainingsboards ist nun wirklich zweitrangig im Vergleich zu ihrem Nutzen: Fingerkraft Training!
Fazit
Nicht ohne Grund die derzeit beliebtesten Boards auf dem Markt! Das Material, die Griffauswahl und die Ergonomie der Griffe macht die beastmaker Trainingsboards zu wirklich perfekten Klettertrainingsgeräten! Der moderate Preis trägt sein übriges dazu bei.
Hallo Christoph,
bitte entschuldige, dass ich diese alte Kommentarsektion reaktiviere. Ich klettere seit etwa 10 Jahren. Mein Limit liegt aktuell ~ bei 7a+. Ich war auch schon mal im Bereich von 7b+ unterwegs. Mittelfristig möchte ich den Grad 7c erreichen. Aktuell trainiere ich mit den Metolius Rock Rings 3D, wünsche mir aber mehr Griffmöglichkeiten und Holz als Material. Ich hätte die Möglichkeit günstig ein Beastmaker 1000 zu erwerben, bin mir aber unsicher, ob für meine Ziele nicht doch eher das 2000er die bessere Wahl wäre. Auf der anderen Seite fordert mich das Training an den Metolius Rock Rings ganz ordentlich und da sind die Griffe ja schon recht tief. Außerdem möchte ich das Griffbrett, wie die Metolius Rock Rings auch, freihängend befestigen und könnte so auch die Neigung varieren, um den Trainingsreiz zu erhöhen.
Ich würde mich freuen, Deine Einschätzung hierzu zu erfahren.
Gruß
Alexander
Hallo Alexander!
Ob 1000er oder 2000er ist eine schwierige Frage. Ich würde dir eher zum Linebreaker BASE, oder wenn du es frei hängend haben willst, zum Lineberaker AIR: https://www.target10a.com/de/77-target10a-trainingsboards raten.
Wobei man auch ein beastmaker oder ein Linebreaker BASE frei hängend bekommen kann: https://www.target10a.com/magazin/2014/03/25/beastmaker-befestigung-mit-reepschnueren/
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
denkst du man kann ein Trainingsboard (egal welches) farblich lasieren?
Dieses hier gibt es z.B. in verschiedenen Farben (https://www.amazon.de/Captain-Fingerfood-Kletterboard-Trainingsboard-Hangboard/dp/B07HB7KKT7)
Könnte man einen Beastmaker also auch bearbeiten oder denkst Du dass dann die Funktionalität leidet?
Danke für deine Meinung!
Liebe Grüße
so gehts auch 🙂
Hehe, coole Sache!
Für mich schien es auch lange Zeit unmöglich den 45°Sloper und die abschüssigen 2-Fingerlöcher zu halten. Aber nach jahrelangen Training bin ich eines Tages auch an diesen Griffen abgehoben 🙂
Und ja – es hat auch viel für das Klettern gebracht! Gerade bei Slopern war ich als Quereinsteiger ins Klettern relativ schwach. Mit dem Training am beastmaker wurden dann Slopergriffe sogar relativ schnell zu einer Stärke von mir!